Das große Wasser - Die Wasserfälle von Iguazú

Es gibt Eindrücke, die lassen sich nicht mit Worten beschreiben, weil sie einfach über das hinausgehen, was sich ohne weiteres mit den menschlichen Sinnesorganen erfassen lässt. Die Wasserfälle von Iguazú auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien gehören auf jeden Fall dazu. 

Sie sind die größten Wasserfälle der Erde. Auf ca. 2,7 km Breite stürzen in 20 großen und 255 kleineren Wasserfällen unglaubliche Wassermassen in eine Tiefe von bis zu 80 Metern. In der Regenzeit sind es bis zu 7000 m³ Wasser pro Sekunde! Angesichts dieser Zahlen ist der Name "Iguazú" oder "Großes Wasser" mehr als berechtigt, wenn nicht untertrieben. Doch die Zahlen können einfach nicht widerspiegeln welcher Anblick und welches Erlebnis sich hinter ihnen verbirgt.

Eingebettet in subtropischen Regenwald  bahnen sich die einzelnen Wasserfälle ihren Weg durch ein sattes Grün unterschiedlichster Schattierungen. Der blaue Himmel steht hierzu im Kontrast und in dem Moment, in dem das Wasser unten ankommt, entsteht eine Walze aus weißem Schaum begleitet von Millionen  von Tropfen, die gemeinsam mit der Sonne wieder und wieder Regenbögen bilden. Die Farben sind von einer unglaublichen Klarheit und wo immer man hinschaut ist Bewegung. 


Allgegenwärtig ist auch das Geräusch des Wasser, manchmal ein Plätschern, aber viel häufiger ein Rauschen, Tosen und Donnern, das jegliche Unterhaltung unmöglich macht.

Drei Tage haben wir an den Wasserfällen verbracht, die ein Nationalpark sind und von der UNESCO in den 1980er Jahren zum Weltnaturerbe erklärt wurden.

Den ersten Tag waren wir auf der brasilianischen Seite, auf der ca. 20% der Wasserfälle liegen. Aus etwas Entfernung  zeigt sich hier eher das gesamte Panorama der Wasserfälle.  Neben den vielen Besuchern waren viele possierliche Nasenbären unsere Begleiter, die allerdings manchmal ganz schön frech auf alles Essbare aus sind.

Die beiden anderen Tage haben wir auf der argentinischen Seite verbracht. Auf gut angelegten Rundwegen oberhalb und unterhalb der Wasserfälle bot sich uns eine ständig wechselnde Perspektive mit Bildern von unglaublicher Schönheit, die von einer Vielzahl wunderschöner Schmetterlinge begleitet wurde.


Um die Szenerie dann aber wirklich von unten zu betrachten, haben wir uns die Fahrt mit dem Speedboot nicht entgehen lassen. Neben weiteren Eindrücken verschaffte sie uns zusätzlich eine gehörige Abkühlung, denn sie führte wortwörtlich unter die Wasserfälle. Ein wahrhaft nasses Vergnügen.

Doch ohne Frage war der sogenannte Teufelsschlund (Garganta del Diablo) der Höhepunkt. Langsam führt uns oberhalb der Wasserfälle ein Steg dorthin. Dann wird das Tosen immer lauter bis schließlich in einem 150m breiten Halbkreis die Wassermassen hinabfallen und mit Wolken aus Sprühnebel  Regenbögen bilden. Wir können uns gar nicht sattsehen. Ein ganz besonderer Ort, der einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.

Wer von euch mehr sehen möchte, dem empfehlen wir folgendes Video 🎥